Pressemitteilung 25/20: Aktionstag der Migrationsberatung für Erwachsene Zuwanderer (MBE) - DRK-Migrationsberaterinnen im Erfahrungs- und Netzwerkaustausch mit dem Jobcenter im Kreis Ahrweiler
Kreis Ahrweiler. Bereits zum sechsten Mal fand in diesem Jahr der bundesweite Aktionstag der Migrationsberatung für Erwachsene Zuwanderer (MBE) statt. Die Migrationsberaterinnen vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) Kreisverband Ahrweiler e.V., Maria Schön und Ann-Kathrin Bierbrauer, nahmen am vergangenen Mittwoch den Aktionstag zum Anlass, sich mit ihren Netzwerkpartnern im Jobcenter des Landkreises Ahrweiler auszutauschen.
Coronakonform in einem großen Besprechungsraum mit ausreichend Abstand und geöffnetem Fenster empfing der Geschäftsführer des Jobcenters Landkreis Ahrweiler, Daniel Stellmacher-Huck, und seine Vertreterin, zugleich Bereichsleiterin Leistung, Sibylle Weiler, zusammen mit weiteren Bereichsleitern des Jobcenters die DRK-Migrationsberaterinnen. Im Mittelpunkt des etwa einstündigen Austausches standen die beiderseitigen Erfahrungen bei der Beratung von Leistungen für Migranten. Interessant für die Teilnehmer war, nach vielen Telefonaten in der bereits langjährigen Zusammenarbeit auch einmal die Gesichter zu den Stimmen zu sehen und die jeweilige Person dazu kennenzulernen.
Sowohl im Jobcenter als auch in der DRK-Migrationsberatung stellte man fest, dass sich die Arbeit durch Corona keinesfalls reduziert, sondern lediglich verändert hat. Während die DRK-Migrationsberaterinnen bereits seit dem Vorjahr und somit deutlich vor der Coronakrise eine spezielle Beratungs-App für ihre Klienten nutzten, hat das Jobcenter sich während der Zeit der behördlich angeordneten Kontaktbeschränkungen digital neu aufgestellt und seine Abläufe umstrukturiert. Anhand spezieller Beratungsfälle der vergangenen Monate wurden die unterschiedlichen Schwerpunkte und Beratungstätigkeiten einerseits auf DRK-Seite, andererseits auf behördlicher Seite des Jobcenters, anschaulich besprochen.
Seitens der Experten des Jobcenters war zu erfahren, welch große Bedeutung im Rahmen der Vermittlungsbemühungen in Bedarfsfällen dem frühzeitigen Angebot an Integrations- und Sprachkursen zukommt. Ohne Grundkenntnisse unserer Sprache und Kultur sei eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt nicht möglich. Zudem könne in Einzelfällen die Nichtannahme entsprechender Angebote zu einer Einschränkung der Leistungsansprüche führen.
Die DRK-Beraterinnen Maria Schön und Ann-Kathrin Bierbrauer berichteten aus ihrer Arbeit, dass viele Migranten sich gegenüber dem Jobcenter als Behörde nicht trauten, offen und ehrlich über ihre beruflichen Wünsche und Ziele zu reden, weil sie es aus ihrer Heimat nicht gewohnt seien. Die Jobcenter-Berater ermutigten die beiden Rotkreuzlerinnen, ihre Klienten zu bestärken, dass nur offene Gespräche für alle Beteiligten zielführend und sinnvoll seien. Sowohl DRK-Migrationsberatung als auch das Jobcenter verfolgen während ihrer Arbeit gemeinsam das Ziel, aufenthaltsberechtigte Migranten in die Gesellschaft, wozu natürlich auch der Arbeitsmarkt zählt, zu integrieren. Mit der Übergabe aktueller Informationsflyer verabschiedeten sich die DRK-Migrationsberaterinnen aus dem Jobcenter. Daniel Stellmacher-Huck sagte, dass die Flyer über die Inhalte des Beratungsangebotes einerseits hausintern an entsprechende Mitarbeiter im Jobcenter verteilt und die übrigen Informationen für die Besucher öffentlich ausgelegt würden.