Lange bevor die Übung startete, drehte sich bei den elf Ehrenamtlichen des OV Weibern alles um Bolognese Sauce und Nudeln. Während die Frauen rund zehn Kilo Zwiebeln fein schnibbelten, rollten die Männer die taktische Feldküche auf den Hof des OVs, schlossen Gasflaschen an und legten los. Die Rot-Kreuz-Truppe am Wochenende war zwischen 13 und 77 Jahren alt und wie immer sehr eingespielt. Jeder wusste, was zu tun ist, man ging sich gegenseitig zur Hand und unterstützte sich. Im Hintergrund lief das Radio und es wurde viel gelacht.

Dass lediglich die Männer an der heißen Küche stehen, brutzeln und köcheln, hat einen Grund: „Das Kochen ist körperlich sehr anstrengend. Zum einen sind die Töpfe und Pfannen groß, zum anderen müssen viele Gewichte gestemmt werden.“, sagt Bernd Schricker, Vorsitzender des DRK-OV Weibern e.V. Zusammen mit seinen Kameraden kochte er nach und nach 35 Kilogramm Nudeln ab, briet 28 Kilogramm frisches Hackfleisch sowie die Zwiebeln an. Bernd Schricker ist seit 50 Jahren Kopf, Herz und gute Seele des Verpflegungstrupps. Obwohl er zuhause nicht den Kochlöffel schwingt und seiner Ehefrau assistiert, fungiert er beim OV als Chefkoch – und das macht er richtig gut! Mit viel Erfahrung zauberte er eine sehr leckere und schmackhafte Sauce, lediglich beim Abschmecken halfen die OV-Mitglieder und vor allem seine Frau Renate.

Während ein Teil des Teams die Feldküche und die Kochutensilien reinigte, transportierten Bernd Schricker und der Rest der Truppe die Nudeln und die Bolognese-Sauce sowie frisch aufgebrühten Kaffee in speziellen Wärmebehältern ins Gönnersdorfer Gemeindehaus. Sie stellten Getränke parat, bereiteten die Ausgabestellte vor und als die Teilnehmenden der Waldbrandübung müde, kaputt und hungrig vor ihnen standen, befüllten sie nicht nur die Schüsseln, sondern hatten auch ein Lächeln auf den Lippen und für jeden ein freundliches Wort.

Das Verpflegungsteam des DRK-OV Weibern gibt es seit 1968. Es ist sehr erfahren und daher bei Notfällen auch in der Lage, ohne Vorlaufzeit und Planung die Helfenden der Blaulichtfamilie als auch die Bürgerinnen und Bürger mit Mahlzeiten sowie Getränken zu versorgen. „Sobald es im Kreis zu einem Großschadensfall kommt, werden wir alarmiert. Je nach Unglück richten wir unsere Hilfe aus. Bei einem Brand beispielsweise liegt unser Fokus zunächst auf der Bereitstellung von Getränken, da die Helfenden wegen des Rauchs viel trinken müssen. Vor Ort fragen wir dann ab, was benötigt wird und dann heißt es: Vollgas geben.“ Im OV sind immer Lebensmittel eingelagert. Darüber hinaus verfügt Schricker über ein richtig gutes Netzwerk: „Wenn ich zum Bespiel dringend Backwaren benötige, rufe ich auch mal mitten in der Nacht den Bäcker meines Vertrauens an und bekomme nur wenig später meine Lieferung.“, sagt der OV-Vorsitzende. Bei Großveranstaltungen wie Rock am Ring tüftelt er schon Wochen vorher den Speiseplan aus, organisiert die Lebensmittel und legt fest, was zu welchem Zeitpunkt gekocht wird. Sobald sich allerdings kurz vorher die Anzahl der Mahlzeiten massiv ändert, müssen die Pläne umgeworfen werden und die die Vorbereitungen beginnen aufs Neue. Obwohl das insbesondere für den OV-Vorsitzenden ärgerlich ist, bekommt er auch das problemlos gewuppt.

Bernd Schricker war früher selbst Helfer im Sanitätsdienst und weiß, wie wichtig Mahlzeiten sind, um optimale Leistung bringen zu können. Er achtet viel auf frische Lebensmittel und verzichtet auf Ungesundes. Das Konzept gibt ihm und seinem Team Recht: die frisch zubereiteten Mahlzeiten kommen immer super an. Besonders gelobt werden die Eintöpfe, das Chilli con Carne oder auch das Gulasch samt Nudeln. Natürlich heimste die Truppe auch am Samstag in Gönnersdorf reichlich Lob für ihre Bolognese-Sauce und die Nudeln ein.

Bildbeschreibung:

DRK_25.09.2023_1+2: Das DRK-Verpflegungsteam rund um Bernd Schricker (Mitte) heimste für seine Bolognese-Sauce und die Nudeln viel Lob ein. (Foto: Astrid Zens / DRK-Kreisverband Ahrweiler e.V.)

DRK_25.09.2023_3: Obwohl die Augen tränten, hatte das Verpflegungsteam des DRK-Ortsvereins Weibern e.V. beim Schnibbeln der zehn Kilogramm Zwiebeln Spaß und lachte viel. (Foto: Astrid Zens / DRK-Kreisverband Ahrweiler e.V.)